«persönlich» Nr.11 / 31.10.2025
Eine weitere Station in meinem Leben
Die grosse, laute Welt! So kam mir Mönchaltorf und die Region Uster vor, als ich vor wenigen Jahren der Liebe wegen hierher zog. Alles war neu und meine Seele suchte nach Beständigkeit. Um meine neue Umgebung besser kennenzulernen und um Wurzeln wachsen zu lassen, entschloss ich mich zur Mitwirkung bei der Kirchenpflege. Der Glaube an das «Grosse» erfüllt mich täglich mit Zufriedenheit.
Ich bin ein «Weinland-Thurgauer», was man wohl an der Sprache noch feststellt. Es hat gewirkt, die Wurzeln beginnen ins Erdreich vorzustossen, denn innert kurzer Zeit lernte ich viele gute Leute kennen, so dass ich langsam hier ankomme. Aber noch immer und es wird wohl immer so bleiben, ergibt sich ein warmes Gefühl ums Herz, wenn ich nordwärts fahre um meine Söhne im Weinland und in Schaffhausen zu besuchen, oder wenn ich im Thurgau unterwegs bin, wo ich vor meinem Herzug während über 20 Jahren wohnte.
Seit über 60 Jahren bin ich Mitglied beim FC Ellikon-Marthalen. Früher als Junior, Aktiver und Juniorentrainer. Heute nur noch als Juniorengönner oder wenn ich sporadisch am Freitagabend die Spiele der Seniorenmannschaft anschaue. Es ist
jeweils ein besonderes Gefühl zu erleben, wenn ehemalige Junioren die ich trainierte, nun als gestandene 40-er auf dem Rasen stehen.
Die Zeit, die ich hier mit meiner Partnerin erleben darf, bedeutet mir im Pensionsalter sehr viel und wir lieben die Arbeit in unserem Schrebergarten oder gemeinsame Wanderungen, möglichst dorthin, wo die Schweiz für uns noch weisse Flecken hat und derer gibt es noch viele. Zudem ist wieder viel Bewegung entstanden durch die Enkel meiner Partnerin. Und immer noch, oder gerade im Alter, wird mir bewusst, wie wichtig der Aufenthalt in der Natur ist für die Seele. Es gibt sie noch die Momente der Stille im Wald, wo einem das Geschenk Leben so richtig bewusst wird und wo die Seele auf einer ganz anderen Ebene schwingt.
Erich Roost